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Die Krux der Bonitäts-Scores

Fast jede Privatperson kennt aus ihrem Alltag die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung). So wünschen beispielsweise Vermieter vor Abschluss eines Mietvertrages eine Einsicht in die Schufa-Auskunft oder andere Unternehmen, wie Banken und Finanzierungsdienstleister holen die jeweils aktuelle Schufa-Auskunft gleich selbst ein. Auch für und über Unternehmen hält die Schufa Daten bereit. Diese Daten werden in der Regel in Kategorien aufbereitet und sollen Auskunft über die Kreditwürdigkeit oder Zahlungsmoral eines Geschäftspartners geben. Gleiches gilt für andere Auskunfteien, die ebenfalls Bonitäts-Scores nutzen und zur Verfügung stellen.

Die Krux der Bonitäts-Scores ist nun, dass Privatleute wie Unternehmen diese nicht in jeder Hinsicht in ihrem Sinne beeinflussen können und teilweise auch fehlerhafte Informationen in die Berechnung einfließen.

Bonitäts-Scores kurz erklärt

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Bonitäts-Score um eine Punktzahl. Je höher diese liegt, desto höher die Kreditwürdigkeit, Zahlungsmoral, oder desto geringer ist der Ausfall einer Forderung im Zeitablauf. Ein Bonitäts-Score spiegelt aber keinesfalls die Realität exakt wider. So handelt es sich, auch wenn zahlreiche Daten zur Verfügung stehen, um eine statistische Berechnung. Auch halten große Auskunfteien die genaue Berechnung ihrer Bonitäts-Scores geheim. So sind zwar gewisse Einflussfaktoren bekannt, deren genaue Gewichtung und deren Beziehung zueinander jedoch nicht.

In der Praxis spielen Bonitäts-Scores trotz einiger Kritikpunkte eine wichtige Rolle. So ist ein guter Bonitäts-Score etwa Voraussetzung, um einem Privatkunden eine Finanzierung einzuräumen oder im B2B-Bereich Grundlage einer neuen Geschäftsbeziehung. Auch stellen verschiedene Unternehmen verschiedene (Mindest-)Anforderungen an die Bonitäts-Scores ihrer Kunden.

Faktoren die Bonitäts-Scores beeinflussen

Wie zuvor erwähnt, ist die genaue Berechnung je nach Auskunftei nicht bekannt. Allerdings ließen sich gewisse Faktoren ausmachen, die sich unmittelbar positiv auf den Bonitäts-Score auswirken:

  • Langfristige Geschäftsbeziehungen mit Banken, Energieversorgern, Finanzdienstleistern oder Telekommunikationsunternehmen.
  • Die vertragsgemäße Erfüllung von vergangenen oder laufenden Finanzierungsvereinbarungen. Bei laufenden Finanzierungsvereinbarungen werden etwa häufig monatlich neue Eintragungen vorgenommen.
  • Die erfolgreiche Tilgung vergangener Kredite

Allerdings gehen Experten davon aus, dass es auch Faktoren gibt, die zwar den Bonitäts-Score beeinflussen, nicht aber unmittelbar von einer Person oder einem Unternehmen beeinflusst werden können:

  • Es wird angenommen, dass etwa der Wohn- oder Firmensitz einen Einfluss auf den Bonitäts-Score hat. Denkbar sind zahlreiche Auswirkungen, beispielsweise nach Bundesland, Regierungsbezirk, Gemeinde oder sogar einzelnen Stadtteilen.
  • Bei Unternehmen könnten branchenspezifische Besonderheiten den Bonitäts-Score beeinflussen.
  • Als relativ sicher gilt auch, dass häufige oder nicht lang zurückliegende Umzüge den Bonitäts-Score beeinflussen können

Darüber hinaus ist es keine Ausnahme, dass fehlerhafte Daten Bonitäts-Scores negativ beeinflussen. In der Praxis kommt es etwa gelegentlich vor, dass Unternehmen fälschlicherweise ein Mahnverfahren einleiten. Diese Information wird dann auch an verbundene Auskunfteien weitergegeben und schmälert im Ernstfall den Bonitäts-Score. So prüfen Auskunfteien derartige Informationen in der Regel nicht und/oder das meldende Unternehmen könnte die gelieferten Informationen nach Klärung nicht korrigieren. Unternehmen erfahren davon häufig erst, wenn es zu spät ist. Zwar lassen sich Fehlinformationen im Nachgang korrigieren, werfen aber im Ernstfall ein schlechtes Licht auf ein Unternehmen.

Bonitäts-Scores stetig im Überblick behalten

Viele Auskunfteien waren und sind anhaltender Kritik ausgesetzt. Auch wurden in der Vergangenheit bereits diverse Prozesse geführt. Oftmals mussten Auskunfteien ihr internes Scoring anpassen, ihre Tätigkeit aber nicht verboten. Unternehmen und Privatleuten bleibt also nur die Möglichkeit, ihre Bonitäts-Scores jederzeit im Auge zu behalten. Unternehmen sollten zudem in Erfahrung bringen, ob kleinere Auskunfteien in bestimmten Branchen für den Geschäftsverkehr eine Rolle spielen. Generell müssen Auskunfteien jedoch Auskunft geben:

  • Privatpersonen und Freiberufler können in der Regel einmal jährlich eine kostenlose Auskunft verlangen und erhalten diese nach Stellung eines schriftlichen Antrages.
  • Unternehmen sind in der Regel an kostenpflichtige Leistungen gebunden. Diese umfassen dann nicht nur Informationen zum eigenen Bonitäts-Score, sondern auch zu denen von Geschäftspartnern.

Viele Auskunfteien bieten auch Privatkunden kostenpflichtige Services an. So ist etwa eine ständige Online-Einsicht möglich. Wirklich empfehlenswert ist die Nutzung solcher kostenpflichtigen Services aber eher für Unternehmen. So hat der Bonitäts-Score im geschäftlichen Umfeld einen wesentlich höheren Stellenwert und sollte stets im Auge behalten werden. Arbeiten Unternehmen außerdem mit Auskunfteien zusammen und stellen Daten zur eigenen geschäftlichen Tätigkeit zur Verfügung, so können Bonitäts-Scores auch durch Transparenz und Vertrauen positiv beeinflusst werden.

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